Redebeitrag vom 3. November 2018

Redebeitrag vom 3. November 2018

„Eigentlich wollte sich die linke Szene diesmal zurückhalten“, schrieb die Sächsische Zeitung letzte Woche über unsere heutige Kundgebung. Was sollen wir dazu sagen: Uns hat das überrascht. Offenbar hat die SäZ-Redaktion exklusive Informationen vorliegen. Uns jedenfalls war seit Sommer klar: Auch die zweite Auflage des Nazifestivals in Ostritz wird nicht ohne Protest über die Bühne gehen. Wieso soll man sich denn auch zurückhalten? Damit hunderte Nazis ungestört feiern können? Das wird es mit uns nicht geben. Und wir sind uns ziemlich sicher, dass wir das bereits im Frühjahr deutlich gemacht haben. Als wir damals mit mehreren hundert Unterstützerinnen und Unterstützern aus nah und fern eine eindrucksvolle Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Unter dem klaren Motto: Rechts rockt nicht! Selbstverständlich wollen wir daran anknüpfen.

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Wilderei im Rechtsrockland Sachsen oder neonazistische Strukturhilfe?

Wilderei im Rechtsrockland Sachsen oder neonazistische Strukturhilfe?

Unter dem Motto „Für Frieden und Freiheit“ rufen die Organisator*innen um den Nazi Thorsten Heise am 2. und 3. November 2018 zum zweiten „Schild & Schwert“-Festival nach Ostritz auf. Wie schon in der ersten Auflage im April sollen Bands aus dem „Blood & Honour“-Netzwerk spielen, Kampfsportveranstaltungen, ein Politforum und eine Tattoo-Convention stattfinden. Aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche des Publikums wird dieses Mal stärker differenziert werden: Straight Edge, Kampfsport und NS-Hatecore am Freitag, Balladen, Rechtsrock und Politikforum am Samstag.

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Counteraction against Neo-nazi festival in Ostritz

The initiative „Rechts rockt nicht!“ calls for a broad and united resistance against the neo-Nazi festival which is due to take place on Hitler’s birthday in Ostritz, Eastern Saxony. The initiative’s spokesperson, Sascha Elser, announces: „We’ll won’t surrender Ostritz to neo-Nazis but stand against their festival. We also call everyone to join the counter actions against this major event .“

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Hintergrund: Thorsten Heise

Hintergrund: Thorsten Heise

Der 1969 in Göttingen geborene Thorsten Heise ist seit Jahrzehnten eine zentraler Akteur der organisierten militanten Neonaziszene. So war er bereits vor der Wende in der extrem rechten „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) aktiv. Die Partei avancierte Ende der Achtziger Jahre „innerhalb kurzer Zeit zur wichtigsten neonazistischen Aufbauorganisation und Propagandaplattform in der Bundesrepublik“ und wurde 1995 vom Bundesinnenministerium unter der Begründung, dass es sich um keine mit dem Grundgesetz vereinbare Partei handelt, verboten. Weitere Verbote wie beispielsweise das von „Wikinig-Jugend“ und „Nationaler Liste“ führten zu einem Zulauf in die freie Kameradschaftsszene. Auch Thorsten Heise warb zu jener Zeit aktiv für den Aufbau von „neuen Organisationsformen“ und baute die Kameradschaft Northeim auf. Als Herausgeber der neonazistischen Zeitschrift „Volk in Bewegung“, vormals „Der Reichsbote“, agiert Heise am Rande der Legalität: Das Blatt propagiert eine geschlossene neonazistische Weltanschauung.

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